The intricate relations of humor in intergroup situations
B18.005 (Brig Campus)
Freuen Sie sich auf ein spannendes Webinar zur Entwicklung der «Rassen»-Anthropologie im 19. Jahrhundert.
Dass sich die Schweizer Rassenanthropologie im 19. Jahrhundert vor allem mit der Ur- und Frühgeschichte der Schweiz befasste und die Frage nach dem «Ursprung» der Menschheit oder zumindest der Schweizer Bevölkerung zum Fokus ihrer Forschung machte, verstellte lange den Blick auf ihren schon damals wertenden und rassifizierenden Charakter. So deutete die Geschichtsforschung der 1990er- und 2000er-Jahre sie als vergebliche und harmlose Suche nach einer alpinen «Rasse», die sich lediglich im Rahmen des eigenen Natio-nalitäts- und Identitätsfindungsdiskurses bewegte. Dabei handelte es sich bei der Schweizer Rassenanthropo-logie keineswegs um eine wertneutrale Wissenschaft, wie der Historiker Pascal Germann in seiner Forschung zur Zürcher Rassenanthropologie des 20. Jahrhunderts gezeigt hat.
Das Webinar plädiert dafür, dass sich die Schweizer Geschichtsforschung vermehrt mit der Etablierung der Schweizer Rassenanthropologie im 19. Jahrhundert befassen sollte und nähert sich diesem Forschungsdesi-derat mit einem Fokus auf die Schweizer Alpen und dem Wallis als Gegenstand rassenanthropologischer Stu-dien an.
Dieses Webinar ist Teil der Webinarreihe der Fakultät Geschichte zum Schwerpunktthema:
Das Echo der Gegenwart: Das Jetzt mithilfe der Vergangenheit verstehen
Alle Anlässe der Webinarreihe finden Sie unter fernuni.ch/anlaesse
Prof. Dr. Christina Späti
Prof. Dr. Christina Späti ist ordentliche Professorin in der Fakultät Geschichte der FernUni Schweiz sowie Professorin für Zeitgeschichte an der Universität Freiburg. Seit 2014 ist sie Studiengangsleiterin vom «Bachelor of Arts in Historical Sciences» und seit 2021 Dekanin der Fakultät Geschichte der FernUni Schweiz. Seit 2019 ist Christina Späti ausserdem affiliiertes Mitglied des Arnold and Leona Finkler Institute of Holocaust Research der Bar-Ilan University (Ramat Gan, Israel).
Sophie Küsterling
Sophie Küsterling arbeitet seit 2022 als Forschungsassistentin in der Fakultät Geschichte der FernUni Schweiz. Mit Prof. Dr. Christina Späti forscht sie zur Rassen-Anthropologie im 19. Jahrhundert in der Schweiz. Sie promoviert an der Universität Luzern zur Heimschaffung und Ausweisung psychisch kranker Deutscher aus den Kantonen Basel-Stadt und Zürich zwischen 1914 und 1945. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Eugenik und Sozialdarwinismus, die NS-«Euthanasie» sowie die Schweizer Fremden- und Bevölkerungspolitik im 20. Jahrhundert.
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